Hybridarbeit und acht Umarmungen am Tag: Warum ich für neue Arbeitskonzepte...

Hybridarbeit und acht Umarmungen am Tag: Warum ich für neue Arbeitskonzepte bei Mars dankbar bin

Von Margaret Mitchell, Global VP, People & Organization, Mars Incorporated

Ich bin dankbar für die kleinen Momente, die mich dazu bringen, innezuhalten. Das mag die Vorfreude auf das sein, was das Jahr 2023 bringen wird – welche Hoffnung und neuen Möglichkeiten es für uns bereithält. Vielleicht haben mich aber auch die Weltereignisse der letzten Jahre für immer verändert und ich versuche, mich daran zu erinnern, was wirklich wichtig ist. Was auch immer der Grund dafür ist, ich hatte kürzlich einen dieser Momente, nachdem ich meinen zwölfjährigen Sohn fest in die Arme geschlossen hatte, bevor er an seinem letzten Schultag vor den Ferien in den Bus sprang.

Bevor die Pandemie die Welt auf den Kopf gestellt hat, lebten wir in Singapur. Ich erinnere mich, wie ich eines Abends vom Büro nach Hause zu meinem jüngsten Sohn (dem jetzt zwölfjährigen Sohn) zurückkehrte, der es nicht abwarten konnte, mir zu erzählen, was er über die Wissenschaft der Umarmungen gelernt hatte. Ja, genau: Umarmungen. Er erzählte, dass acht Umarmungen pro Tag eine magische Zahl sind (laut seiner Lehrerin) und zählte Fakten über die vielen gesundheitlichen Vorteile dieser acht Umarmungen auf, die von der Senkung des Blutdrucks bis hin zur Erhöhung des Serotoninspiegels reichten. Nach dieser Nachricht bekam ich eine dicke, feste Umarmung, die länger dauerte als sonst. Ich lachte über seine Begeisterung, bis er losließ und ich einen Ausdruck auf seinem Gesicht sah, der etwas ganz anderes aussagte.

„Was ist falsch?“, fragte ich. Keine Antwort.

Mir gingen die üblichen Dinge durch den Kopf: Er wurde in der Schule gehänselt, hatte Ärger mit einem Lehrer, Streit mit einem seiner Brüder ...

„Du kannst mir alles sagen“, erwiderte ich.

Er musste eindeutig all seinen Mut zusammennehmen, also wartete ich geduldig und war bereit, dem Problem in meiner Rolle als Super-Mama auf den Grund zu gehen, sobald er bereit war.

Ganz leise kamen dann die Worte. „Ich glaube nicht, dass du jeden Tag genug Zeit für acht Umarmungen hast,“ sagte er.

Der Schlag traf mich in die Magengrube Mein damals Achtjähriger bekam die Auswirkungen der langen Bürotage und der vielen Reisen zu spüren und machte sich nun Sorgen, dass ich nicht genug Zeit für acht Umarmungen am Tag hätte, was auch immer das seiner Meinung nach für mein Wohlbefinden bedeutete. Wenn mein Kind das Gefühl hatte, dass ich jeden Tag nicht einmal ein paar Minuten für zusätzliche Umarmungen finden konnte, fragte ich mich, was ich falsch gemacht hatte. Als berufstätiges Elternteil geht man ständig Kompromisse ein. Wenn meinem Kind diese Kompromisse jedoch auffallen und es sich Sorgen um mich macht, ist mir der damit verbundene Balanceakt wohl nicht gelungen.  

Margaret Mitchell of Mars, Incorporated and her son, Sawyer
Me and my hugger (Sawyer)

Spulen wir vor zum größten globalen Experiment mit Remote-Arbeitspraktiken der Geschichte: die COVID-19-Pandemie, als Millionen von Büroangestellten schlagartig ins Homeoffice umziehen mussten. Unsere fantastischen Mitarbeitenden in den verschiedensten Bereichen – von Tierkliniken über Fabriken bis hin zur Verwaltung – haben gelernt, wie wir sicher arbeiten und unseren Geschäftsbetrieb aufrechterhalten können. Für die Mitarbeitenden in unseren Büros bedeutete das, dass sie auf dem Höhepunkt der Pandemie ausschließlich dezentral gearbeitet haben, nicht mehr pendeln mussten und auf Technologie angewiesen waren, um ihre Aufgaben zu erledigen. Was für ein erstaunlicher Beweis menschlicher Agilität und Belastbarkeit! Damals leitete ich ein Team in der Region Asien-Pazifik, das größtenteils dezentral arbeitete. Manchmal sehnte ich mich danach, mich mit Kollegen bei einem Kaffee zu treffen und komplexe geschäftliche Herausforderungen in einem Konferenzraum mit Whiteboards und Post-it-Zetteln an den Wänden zu besprechen. Aber wie vielen anderen Menschen weltweit wurde auch mir allmählich klar, dass die Remote-Arbeit durchaus Vorteile bietet.

In den Abendstunden hatte ich Zeit für acht Umarmungen. Da ich nicht mehr pendeln musste und meine drei Kinder virtuell lernten, hatten wir mehr Zeit denn je miteinander verbracht. Inmitten des Chaos unserer neuen virtuellen Welt schätzte ich die Momente der Verbundenheit während des Tages, die regelmäßigen Abendessen im Kreise der Familie, wie sehr wir gelacht haben, wenn ich Dinge gesagt habe, als ich nicht wusste, dass die virtuelle Klasse mich hören konnte (!) und sogar das Zusammensein am Esstisch, während wir unsere „übrig gebliebenen“ Aufgaben für den Tag in Angriff nahmen. So hat sich unser Alltag in unserer kleinen Familienblase abgespielt. Wie für uns alle, war es schwierig einzuschätzen, wie das Leben nach der Pandemie aussehen würde oder wann das nächste Kapitel beginnen würde. Was ich wusste, war, dass ich das Gefühl dieser engen Verbundenheit mit meiner Familie nicht verlieren wollte. Ich wollte unbedingt weiterhin jeden Tag Zeit für acht Umarmungen haben.

Im Sommer 2021 gab Mars Pläne für die Umstellung auf ein Hybridkonzept für die Mitarbeitenden im Büro bekannt.(Öffnet ein neues Fenster) Wir nutzten diese Gelegenheit, um neu zu definieren, wo, wann und wie wir im Einklang mit unseren fünf Prinzipien und unserem Purpose arbeiten. Wir erhofften uns von dieser Änderung eine Flexibilität, die sowohl unseren Mitarbeitenden als auch unserem Unternehmen zugutekommen würde. Wir haben uns sehr bewusst dafür entschieden, unseren Mitarbeitenden einen globalen, evidenzbasierten Leitfaden mit der Empfehlung an die Hand zu geben, sich etwa die Hälfte ihrer Zeit persönlich mit ihren Teams und Kollegen auszutauschen, soweit das für alle Beteiligten sicher war.

Im Juni 2021 bin ich zum ersten Mal in ein Büro zurückgekehrt. Nachdem ich während der Pandemie eine neue Stelle übernommen hatte, war es für mich sowohl ein neuer Job als auch ein neues Büro in unserem globalen Hauptsitz in McLean in Virginia. Es gab einige Aspekte, die mir an dieser hybriden Flexibilität gefielen: Ich freute mich über den Tapetenwechsel und knüpfte wieder Kontakte zu bekannten und neuen Kollegen. Darüber hinaus konnte ich mich davon überzeugen, wie wertvoll es war, mein verteiltes Team persönlich an einen Tisch zusammenzubringen und virtuelle Verbindungen zu nutzen, wenn es mehr Sinn ergab. Ein weiterer Vorteil bestand darin, die Wahl zu haben, Ort und Zeit meiner Arbeit an die anstehenden Aufgaben anzupassen. Und natürlich war all das auch mit neuen Herausforderungen und Schwierigkeiten verbunden: Wir mussten die Technologie an unsere neuen hybriden Meeting-Anforderungen anpassen, neue Wege finden, um Zusammenkünfte unter Einhaltung bestimmter Regeln abzuhalten, uns ständig neue Fähigkeiten aneignen, um ein „asynchrones“ Arbeiten zu ermöglichen und unsere persönlichen Präferenzen im Hinblick auf unsere Arbeitsweise mit den Bedürfnissen unserer Kunden und des gesamten Teams abstimmen. Das haben wir sicherlich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen können.

Flexible Arbeitsmodelle sind ein noch unzureichend erforschtes Gebiet. Die bisher vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass Hybridarbeit gut für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden ist – was ja auch nicht überraschend ist. Wie jedes andere Unternehmen auf diesem Planeten setzen wir uns aktuell mit der Frage auseinander, wie wir unsere Vision von flexibler Arbeit in eine nahtlose, integrative Erfahrung an physischen und digitalen Arbeitsplätzen für unsere Mitarbeitenden umsetzen können. Wir lernen täglich dazu und testen immer wieder neue Möglichkeiten aus, um besser zu verstehen, wie die nächste Entwicklungsstufe aussehen könnte. Ich denke, dass sich dieser Aufwand lohnt, wenn er uns letztlich dabei hilft, eine sinnvollere, ausgewogenere Arbeitswelt zu schaffen, in der wir gemeinsam Großes erreichen können.

Daher bin ich Mars und allen Arbeitgeber weltweit dankbar, die sich bemühen, Neues dazu zu lernen und unseren Weg in diese „nächste Normalität“ zum Vorteil aller zu verbessern. Denn welcher Mittel wir uns auch bedienen, um den gemeinsamen Erfolg zu messen (für mich zählt dazu immer noch die Anzahl der Umarmungen pro Tag) – letzten Endes ist ausschlaggebend, dass wir damit für bessere Menschen, bessere Unternehmen und meiner Einschätzung nach für eine bessere Welt sorgen.