Psychische Gesundheit muss vom Tabu- zum Gesprächsthema werden 

Von Cathryn Gunther, Mars Global Head of Associate Health & Wellbeing  

Großer Wandel und beständige Veränderung sind seit den letzten zwei Jahren ein großes Thema – wir alle haben es auf unterschiedliche Weise erlebt. Die erschütternden geopolitischen Krisen und die daraus resultierenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen verursachen zusätzlichen Stress in unserem Leben. Viele von uns haben ein unglaubliches Maß an Belastbarkeit, Mut und Stärke bewiesen. Bei anderen wiederum haben die sich summierenden und lang anhaltenden Auswirkungen von Stress, Isolation und Burnout das psychische Wohlbefinden stark beeinflusst. Als globales Unternehmen mit 140.000 Beschäftigten kann Mars eine entscheidende Rolle dabei spielen, eine Kultur des psychischen Wohlbefindens zu schaffen, die branchenübergreifend als Vorbild dienen kann.  

Definition des Kontinuums der psychischen Gesundheit 

Wenn wir uns vor Augen halten, was psychische Gesundheit bedeutet, können wir die damit verbundenen Tabus abbauen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert psychische Gesundheit als „Zustand des Wohlbefindens, in dem jeder Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen“. 

Wie andere Gesundheitsprobleme wird auch die psychische Gesundheit als Kontinuum betrachtet. Unsere psychische bzw. geistige Gesundheit ist ein dynamischer Zustand, was bedeutet, dass sie sich von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr ändern kann. An einem Ende des Kontinuums zeigen wir mitunter die Fähigkeit, Alltagsstress mit Leichtigkeit zu bewältigen, Verpflichtungen im Berufs- und Privatleben gut und konsequent nachzukommen, einen Lebensstil zu pflegen, der von guter Ernährung und gesunden Schlafmustern geprägt ist, und neue Energie aus sozialen und körperlichen Aktivitäten zu beziehen.  

Am anderen Ende des Kontinuums können wir mit schweren Symptomen wie Panikattacken oder einer schweren depressiven Episode zu kämpfen haben oder uns in einer Krise befinden, die es uns erschwert, unserer Arbeit oder anderen alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen. Psychische Gesundheit ist also kein binärer Zustand – wir sind nicht nur entweder psychisch gesund oder krank. Wir können uns an jedem Punkt dieses Kontinuums wiederfinden. Wichtig ist, dass wir lernen, unsere eigenen Symptome im frühesten Stadium zu erkennen und zu handeln.  

Die Prävalenz psychischer Störungen weltweit ist schwer zu quantifizieren. Wir wissen aber, dass jährlich jeder fünfte Erwachsene in den USA an einer psychischen Erkrankung leidet und einer von 25 Erwachsenen (10 Millionen) mit schweren psychischen Erkrankungen lebt. Dennoch erhalten fast 60 % der Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen nicht die professionelle Unterstützung, die sie brauchen, um sich von einer längerfristigen Störung zu erholen oder damit umzugehen. So bleibt ihnen die Chance verwehrt, psychisch wieder gesund zu werden. 

Fazit: Psychische Probleme sind ernst, komplex, kostspielig und weit verbreitet – ganz zu schweigen davon, dass sie oft nicht erkannt und stigmatisiert werden.  

Umgang mit der psychischen Gesundheit von Mitarbeitern bei Mars  

Wir von Mars verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden, der Bereiche wie psychische, körperliche und finanzielle Gesundheit und berufliche Entwicklung sowie Inklusion, soziale Zugehörigkeit und Purpose umfasst.  

Wir sind davon überzeugt, dass psychisches Wohlbefinden ein entscheidender Bestandteil einer Kultur der Gesundheit und Energie ist, in der sich alle Menschen entfalten können Wir glauben auch, dass wir eine einmalige Gelegenheit haben, in gezielte, nachhaltige Maßnahmen zu investieren, um den psychischen, emotionalen und sozialen Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden gerecht zu werden.  

Wir verfolgen ein dreifaches Ziel: Wir wollen das Bewusstsein schärfen und Tabus abbauen, eine Kultur des psychischen Wohlbefindens schaffen und den Zugang zu Dienstleistungen und Unterstützung verbessern. Alle diese Ziele sind voneinander abhängig und wir stellen Ressourcen, Tools und Dienste bereit, die darauf ausgelegt sind, unseren Mitarbeitenden auf der ganzen Welt die nötige Hilfe zu bieten, bei Bedarf auch auf persönlicher Ebene.  

Um das Bewusstsein zu schärfen und die Stigmatisierung zu bekämpfen, vermitteln wir zum Beispiel unseren Führungskräften, leitenden Angestellten und Mitarbeitenden, wie wichtig eine psychisch gesunde Belegschaft ist. Wir wollen Gespräche über die Gesundheit des Gehirns normalisieren. Mit unzähligen Schulungen, einem breiten Erfahrungsschatz und erkenntnisreichen Lernmomenten möchten wir dazu beitragen, unser gemeinsames Bewusstsein von psychischer Gesundheit als zentrale Komponente einer gesunden Belegschaft zu verbessern.  

Um eine Kultur des psychischen Wohlbefindens voranzutreiben, liegt unser Schwerpunkt darauf, gesunde Arbeitsweisen zu etablieren und die Ursachen von Stress zu verstehen, die wir kontrollieren können. Unsere Führungskräfte werden ermutigt, das psychische Wohlbefinden durch Storytelling zu fördern, unsere Systeme und Prozesse zu überprüfen und mehr über psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz zu lernen.  

Um den Zugang unserer Mitarbeitenden zu Dienstleistungen und Unterstützung zu erleichtern, haben wir unser Associate Assistance Program erweitert, Partnerschaften mit Unternehmen geschlossen, die personalisierte Hilfestellung anbieten, und auf unsere primären Präventionsprogramme aufmerksam gemacht, die der Stressbewältigung und ganzheitlichen Gesundheit dienen. 

Im Rahmen unseres verstärkten Augenmerks auf die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz etablieren wir Communities of Practice, die den Austausch von Erfahrungen, Erkenntnissen, Programmen, Tools und Lösungen unterstützen.  

Um die Wirkung unserer Agenda für psychische Gesundheit zu verstärken, freuen wir uns, eine Partnerschaft mit One Mind at Work(Öffnet ein neues Fenster) zu starten, der weltweit größten Koalition von Organisationen, die sich für die Entwicklung und Umsetzung eines Goldstandards für psychische Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz einsetzen. Die gemeinnützige Organisation schöpft aus jahrzehntelanger Erfahrung und bietet die Kraft eines globalen Netzwerks in Kombination mit Erkenntnissen auf dem Gebiet der Forschung und translationalen Wissenschaft.  

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz für uns einen hohen Stellenwert hat. 

Das Fazit: Wir von Mars wollen uns der Verantwortung stellen, über psychische Gesundheit zu sprechen, und zwar auf eine vorurteilsfreie, unterstützende Art und Weise, die unseren Mitarbeitenden hilft, ihr Potenzial voll zu entfalten. Und der Zeitpunkt dafür ist JETZT.