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Lehren aus der Berufspraxis: Drei Möglichkeiten, Frauen im MINT-Bereich zu fördern

Von Nici Bush, Vice President, Innovation, Science and Technology 

Laut dem kürzlich veröffentlichten Bericht „Diversity and STEM: Women, Minorities and Persons with Disabilities 2023(Öffnet ein neues Fenster)“ des National Center for Science and Engineering Statistics entscheiden sich immer mehr Frauen für eine Karriere in MINT-Bereichen (Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik) – das ist eine fantastische Nachricht. Dennoch haben wir noch einen langen, langen Weg vor uns, bis wir eine annähernd ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in den MINT-Berufen erreicht haben.

Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft(Öffnet ein neues Fenster) ist der perfekte Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, was Führungskräfte – sowohl Frauen als auch Männer – tun können, um mehr Frauen zu ermutigen, eine Laufbahn in MINT-Berufen einzuschlagen. Und dann gilt es, diese Ambitionen zu fördern, um sicherzustellen, dass sie auch tatsächlich zum Erfolg führen. Die Weichen für meine eigene MINT-Laufbahn wurden schon früh gestellt: Meine Mutter war Biologielehrerin und ich entwickelte bereits als Schülerin ein Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern. Ich habe dann einen Master-Abschluss in Chemie an der Universität gemacht, aber das war nicht immer einfach. In meinen Kursen waren weniger als 20 % Frauen, und ich traute mich zunächst nicht, mich zu Wort zu melden. Es gefiel mir nicht, mich klein zu fühlen.

In meinen 30 Jahren in der Branche habe ich ein paar Dinge darüber gelernt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Frau im MINT-Bereich erfolgreich sein kann:

Eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern anstreben.

Die Probleme, die wir mit mathematischen und naturwissenschaftlichen Ansätzen zu lösen versuchen, sind oft Probleme, mit denen die Gesellschaft als Ganzes konfrontiert ist. So stellt die heutige Umweltkrise beispielsweise eine noch nie dagewesene globale Herausforderung dar, und bei Mars besteht eine der Herausforderungen, an denen unsere Wissenschaftler arbeiten, in der Entwicklung nachhaltigerer Verpackungen. Der Frauenanteil an der Gesellschaft beträgt etwa 51 %, und wenn die demografische Zusammensetzung der Belegschaft nicht mit der Demografie der Bevölkerung übereinstimmt, ist eines sicher: Die Stimmen der Frauen werden nicht gehört. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Vielfalt sowohl bei den Geschlechtern als auch beim Fachwissen ausgewogen gestaltet ist. Und wenn es an unserem Arbeitsplatz nicht gelingt, dieses Gleichgewicht herzustellen, dann müssen die Führungskräfte in der Branche sich diesem Problem annehmen.

Die Menschen an die erste Stelle setzen.

Eine Karriere in einem MINT-Bereich anzustreben, bedeutet keineswegs, dass Sie den ganzen Tag vor einem Computer oder Mikroskop verbringen. Fast jeder MINT-Beruf erfordert Teamarbeit. Neben wissenschaftlicher und emotionaler Intelligenz sind somit auch ausgeprägte Teamfähigkeit und Führungsqualitäten gefragt. Bei Mars arbeiten viele unserer MINT-Experten in der Fertigung: Ich war da keine Ausnahme, denn ich war 15 Jahre lang in Fabriken und Lieferketten tätig. Ich leitete Teams mit 60 Mitarbeitenden pro Schicht – über die Werksleitung mit mehr als tausend Beschäftigten bis hin zur Leitung globaler Lieferketten, wozu zahlreiche Fabriken und Warenlager mit Zehntausenden von Fachkräften gehören, um die hochwertigen Produkte herzustellen und auszuliefern, die unsere Konsumenten so schätzen. Indem wir uns im Zuge unserer Vision nun auch darauf konzentrieren, die Talente und Fähigkeiten unserer weiblichen MINT-Fachkräfte in Unternehmen stärker einzubinden – und zwar inner- und außerhalb des Labors –, können Unternehmen die Erfahrungen von Frauen in diesem Beruf verbessern und sich zugleich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Als „echtes“ Vorbild fungieren.

Weibliche Führungskräfte in MINT-Bereichen sollten Mädchen und Frauen, die eine Karriere in der Wissenschaft, Technologie, Mathematik und im Ingenieurwesen anstreben, als aufgeschlossene Mentorinnen unterstützend zur Seite stehen. Es reicht nicht aus, Frauen in MINT-Berufen einzustellen – sie müssen sich auch als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen gehört, unterstützt und gefördert fühlen. Wir brauchen erfolgreiche MINT-Vorbilder in für sie erreichbaren Positionen, von denen sie sich inspirieren lassen können – ganz gleich, in welcher Phase ihrer Karriere sie sich befinden. Ich bin immer vorsichtig, wenn ich von Vorbildern spreche, denn das ist ein weit gesteckter Begriff – es geht nicht um Perfektion, und Erfolg bedeutet nicht, die Augen vor den Herausforderungen zu verschließen, vor denen wir stehen. Gefragt sind vielmehr authentische Vorbilder, mit denen die Menschen sich identifizieren können. Jemand in einer ähnlichen Position wie der eigenen – nicht acht Stufen höher, sondern ein oder zwei. Mentorinnen können anderen Frauen dabei helfen, zu erkennen, wie sie eine erfüllende und erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft und in der Wirtschaft haben können. Um andere Frauen in diesem Bereich zu inspirieren und in ihren beruflichen Zielen zu bestärken, kommt es nicht darauf an, ob sie fünf Jahre, 15 oder 30 Jahre Berufserfahrung vorweisen können.

Ich bin stolz darauf, dass einige unserer größten wissenschaftlichen Entdeckungen, die in letzter Zeit bei Mars gemacht wurden, unter der Leitung von Frauen standen – und dass 60 % unserer Führungskräfte in der Forschung und Entwicklung bei Mars Frauen sind. Doch so bedeutsam diese Erfolge auch sind, sie sind noch längst kein Grund zur Selbstzufriedenheit. Ganz im Gegenteil: Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um unsere Bemühungen zu verstärken, noch mehr Mädchen und Frauen für eine MINT-Karriere zu begeistern.

Denn das kommt letztlich nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der Wirtschaft und der Welt zugute.